Viele Menschen gehen zum Arbeiten in ein Büro. Dort treffen sie zu mehr oder minder festen Zeiten auf Kolleginnen und Kollegen, mit denen sie sich in einen Konferenzraum setzen, um über ihre Arbeit zu sprechen, Projekte zu planen, Dinge gemeinsam zu erledigen. Bei Lehrerinnen und Lehrern ist das etwas anders: Der Arbeitsplatz befindet sich – zu von Kollege zu Kollegin oft vollkommen unterschiedlichen Zeiten – teilweise im Klassenraum, teilweise in einem Büro in der Schule, zu einem großen Teil aber auch jeweils zu Hause. Während die eine Lehrerin jeden Donnerstagvormittag sehr gut zum ruhigen Arbeiten und Vorbereiten kommt und freitags sowieso, schafft es andere Kollege aus familiären Gründen stets am besten am Sonntag- und Montagabend, und das dritte Teammitglied mittwochs, meist in der Schule, manchmal aber auch daheim.
Die webbasierten Tools, die seit ein paar Jahren überall aus dem Internet sprießen – virtuelle Pinnwände (wie das Padlet oder das Realtimeboard), Kollaborationstools (wie Slack, Teams oder Just Social), elektronische Projektplanungshilfen (wie Trello oder Asana) – erscheinen also wie für Lehrerkollegien gemacht. Und tatsächlich nutzen wir sie an der Beruflichen Schule City Süd insbesondere in dem Lehrerteam, das den Unterricht für die E-Commerce-Klassen gemeinsam plant, täglich, fleißig und mit fortlaufend neuen Erkenntnissen: zum Beispiel auch der, dass – Elektronik hin oder her – nichts über ein zentral hängendes, physisch tatsächlich existierendes, mit abwischbaren Stiften beschreibbares Whiteboard geht, auf dem die aktuellen Tätigkeiten der Teammitglieder, die gegenseitigen Abhängigkeiten und die Fertigstellungstermine verzeichnet sind und fortlaufend aktualisiert und neujustiert werden.
Noch hört man also im Lehrerzimmer den Satz „Ich habe dir einen Zettel ins Fach gelegt“, doch von Monat zu Monat hört man ihn seltener, wir werden digitaler – wie auch unsere Ausbildungsunternehmen es längst sind.
gw