Berufsschule ist meistens dann gut, wenn sie nah am echten Geschehen ist. Wenn sie die Unternehmenspraxis in den Unterricht holt und dort reflektiert, hinterfragt, analysiert. „Vor Corona“, um einmal diese inzwischen sehr gängige Wendung zu benutzen, war das stets ein ziemlicher Angang, weil physisch gereist werden musste: Entweder musste sich die Unternehmensvertreterin auf den Weg in die Schule machen oder die Klasse buchte ein Gruppenticket nach Norderstedt, Wedel, Lüneburg, wo auch immer das zu besuchende Unternehmen angesiedelt sein mag.
Seit den Lockdowns und den damit einhergegangenen Innovationsschüben in den Unternehmen und Schulen geht es auch anders. Modernste Konferenztechnologie ermöglicht es uns, Gäste für eine Stunde oder zwei dazuzuschalten. Über ein Richtmikrofon und eine – sagt man so? – Richtkamera kann die Klasse wunderbar eingebunden werden und am Smartboard erscheint gut sicht- und hörbar der Unternehmensvertreter … und bespricht mit uns (der BG2005 in diesem Fall), wie man sich so ein CRM-System in der Praxis vorstellen muss.
Thomas Perczynski, Geschäftsführer der DBL Marwitz GmbH in Lüneburg, die Berufsbekleidungsservices für Geschäftskunden aus allen möglichen Branchen anbietet, zeichnete für uns den komplexen Weg von der manuellen x-fach-Erfassung von Kundendaten und der manchmal langwierigen Suche nach der Kundenakte zum heute immer weiter perfektionierten CRM-System nach, in dem man von jedem Arbeitsplatz aus – DSGVO-konform nach Berechtigungen gestaffelt – auf Kundendaten zurückgreifen kann, um die Prozesse im Unternehmen zu verbessern und zu verschlanken, von der Akquise neuer Kunden bis zur Beendigung einer Geschäftsbeziehung. Im Anschluss an den Vortrag entwickelte sich eine rege Diskussion mit zahlreichen Fragen und Antworten – und der Erkenntnis zum Ende der Videokonferenz, dass man Customer Relationship Management erst jetzt wirklich verstanden hat.