Der Philosoph Immanuel Kant (1724-1804) hat einst gefordert: Handele so, dass deine Verhaltensregel jederzeit ein allgemeines Gesetz sein könnte.
Wie soll der Mensch handeln, an welchen Werten soll er sich orientieren? Was ist gutes, was ist schlechtes Handeln? Fragen, die man sich gerade im Wirtschaftsleben viel zu selten stellt. Das Streben der Kaufleute gilt dem Gewinnmaximum, dem guten Abschluss, der steuerlich besten Lösung, doch „der wahre Wert eines Unternehmens zeigt sich nicht nur in seiner Bilanz, sondern auch in der Art und Weise, wie es mit Mitarbeitern, Kunden und der Umwelt umgeht“ sagt Reinhard Mohn, der 2009 verstorbene Unternehmer und Stifter, der Bertelsmann zu einem Weltkonzern machte.
Nach ein paar Jahren Umzugs- und Coronapause gab es am 12. September erfreulicherweise eine Neuauflage unseres Ethiktages, der bereits an unserem früheren Standort in der Wendenstraße eine lange Tradition hatte. Am Ethiktag sollen ethische, soziale, religiöse und gesellschaftsrelevante Themen im Zentrum des Geschehens stehen. In Form von klassenübergreifenden Projekten (für alle Azubis des dritten Ausbildungsjahres) standen auch diesmal wieder Unternehmensbesuche, Stadtrundgänge und Gespräche mit Vertretern sozialer Randgruppen in Form von Projekten zur Wahl.
Die Qual der Wahl bestand zwischen folgenden Angeboten:
- Gefangene helfen Jugendlichen
- Über das Sterben reden
- Stolpersteine – Spurensuche rund um die Landwehr
- Ökologischer Fußabdruck – Ein Blick über den Tellerrand
- Wirtschaft, Wachstum und Arbeit – Geht`s auch nachhaltig?
- Act.Change.Escape the Room. – Ein Spiel für eine zukunftsfähige Welt
- LemonAid & ChariTea – Drinking Helps! Does it?
- Was brauchen wir wirklich?
- Was wollen wir? Klimagerechtigkeit! – Aktiv werden in der Klimakrise
- Globale Disparitäten
- Beach CleanUp am Elbstrand
- Social Business am Beispiel Villa Viva – ein Haus, das Brunnen baut
Respekt im Web: Ein Weg zu einer zukunftsfähigen Onlinekommunikation. - Klimagerechtigkeit – gutes Leben für alle!
- Stadtrundgang „Hamburger Nebenschauplätze“
- Besuch der Elbe-Werkstätten GmbH
- Besuch KZ-Gedenkstätte Neuengamme
- Dialog im Dunkeln / Dialog im Stillen
- Fairer Handel: Der süße Geschmack der Schokolade
Der Tag begann um 8:00 Uhr in der Aula mit einer Keynote von Dirk Grah von der GLS-Bank, die an sechs Standorten in Deutschland vertreten ist und nach eigener Aussage als erste nachhaltige Bank Geld ausschließlich dafür einsetzt, eine lebenswerte Welt zu schaffen. Nicht maximaler Gewinn sei das Ziel, sondern ein gutes Leben für alle. Selten gehörte, sehr erbauliche Worte, gerade von einer Bank!
Was von dem Tag bleibt, was nachwirken wird in den Köpfen der Schülerinnen und Schüler, kann jeder nur selbst für sich entscheiden – manchmal auch erst nach ein paar Wochen oder Monaten.
gw
