Was ist denn nun so anders an diesem Unterricht – und die Frage stellt sich als allererstes: Ist das Unterricht?
Ja, Unterricht ist es, denn es gibt ein Thema, es gibt Schülerinnen und Schüler und eine Lehrerin und einen Lehrer. Soweit, so gut, klingt es doch immer noch nach traditionellem Unterricht. Also stellen wir weiterhin die Frage: Was ist denn nun so anders?
Seit Anfang Mai arbeiten zwei Klassen, die B5 und die B7, klassenübergreifend an einem Projekt zusammen – dem Bundeswettbewerb für Fremdsprachen, Team Beruf. Ein Realprojekt sozusagen. Also anders?!
Die Gruppen erstellen in den 24 Stunden, verteilt auf drei Projekttage á 8 Stunden, selbstverantwortlich einen siebenminütigen Audiobeitrag. Auch anders?!
Zeit und Raum sind aufgebrochen – in Teilen zumindest, denn starre Pausenzeiten und Raumvorgaben gibt es nicht. Ebenfalls anders?!
Interpretation der Ausgangssituation, Medienauswahl, Drehbuchgestaltung, Rolleneinteilung, Umsetzung, Bearbeitung, auch dies alles obliegt den Schülerinnen und Schülern. In Teilen auch anders, oder?
Die Lehrer, ja, die Lehrer, die sind in diesem spannenden Projekt, Begleiter, Unterstützer, Helfer, aber stets im Hintergrund, abwartend und sie beobachten fasziniert, was da so vor sich geht. Noten, die sind erst einmal unwichtig. Doch auch irgendwie ein bisschen anders?!
Und das Ergebnis dieses Projektes ist die Teilnahme am Wettbewerb; vier der sieben Audiobeiträge werden hochoffiziell eingereicht. Nach zwei von drei Projekttagen sind wir mehr als gespannt auf die Ergebnisse – denn Offenheit scheint die Kreativität zu beflügeln. Und wir können schon jetzt sagen: Wir sind stolz auf unsere Schülerinnen und Schüler – also doch alles wie immer.
Jan Hellenschmidt & Svenja Riechers