Das dachte Altamasch Noor gegen Ende seiner Schulzeit, als er mit seinem Lehrer Olaf Bublay darüber sprach, was er wohl machen könne nach der Schule. Und das ist nicht lange her. Beide trafen sich nun am Montag in unserer Schule wieder, wo zugewanderte und geflüchtete Jugendliche, die inzwischen seit ein paar Jahren in Hamburg leben, das Stück „Am Anschlag“ gaben, das auf einem Jugendtheater-Projekt des Thalia-Theaters und des CJD Hamburg beruht und bei dem Altamasch Regie führte. Im Zuschauerraum, in der bis auf den letzten Platz gefüllten Aula: Schülerinnen und Schüler unserer Schule, die erst im Jahr 2015 auf verschiedenen Wegen nach Hamburg kamen, und eine ganze Reihe weiterer Schüler anderer Klassen unserer Schule und der H1.
In dem Stück, das einen Teil der Lebensgeschichte einzelner Schauspieler nachzeichnet, geht es darum zu erfahren, wie sich ein Flüchtling fühlt, wenn er in Deutschland ankommt, wenn er seine Unterkunft bezieht, was er denkt, wenn er registriert wird und wenn er in der U-Bahn kontrolliert wird, und, weil er sich aus einer Laune heraus die Haare blond gefärbt hat, das erste Mal überhaupt gesiezt wird. Im Anschluss an das etwa halbstündige Theaterstück wurden drei große Diskussionskreise gebildet und die Zuschauer konnten sich mit den Schauspielern austauschen. Was hast du erlebt, woher kommst du, wie bist du zum Theater gekommen, wie läuft es bei dir in der Schule …
Was für ein Theater!
gw