In der Schule kann man viel erzählen: Nichts geht über die eigene Erfahrung, das direkte Erlebnis, die konkrete Anschauung. Aus diesem Grund haben wir an unserer Schule für das zweite Ausbildungsjahr (Großhandel und E-Commerce) das Projekt Betriebsbesuche ins Leben gerufen.
In Kleingruppen besuchen unsere Azubis die Ausbildungsunternehmen anderer Azubis und informieren sich über einen ganz konkreten Aspekt des Business, über einen Prozess, den das Unternehmen besonders gut beherrscht, der quasi die Kernkompetenz des Unternehmens darstellt, seine Existenzberechtigung auf dem Markt, der ja immer und überall umkämpft ist. Ob eine Lehrerin oder ein Lehrer dabei ist, ist zweitrangig: In Eigenregie wird geplant, besucht und nachbesprochen.
Auf diesem Weg wird aus eher abstrakten Begriffen wie Performance-Marketing, Plattform-Management, Influencer Marketing oder Messe-Organisation ein konkretes Erlebnis, das – so hoffen wir – besser haften bleibt und nachhaltiger wirkt als das reine Behandeln in der Schule, so schüler- und wirtschaftsnah es von den Lehrkräften geplant sein mag.
Mitte Oktober machten sich die Schülerinnen der TE2301 zum ersten Mal auf den Weg in zwei Ausbildungsunternehmen, Mitte November folgen zwei weitere Besuche. Erste Feedbacks sind, wie könnte es anders sein: sehr gut. Die Unternehmen freuen sich über das Interesse der Berufsschule, die Azubis freuen sich, über den vielzitierten „Tellerrand“ hinausschauen zu können. Und die Lehrkräfte freuen sich über den Motivationsschub auf Schülerseite.
Jetzt geht es darum, das Projekt in die Breite zu bekommen, es also zu einem festen Baustein im schulischen Teil der Berufsausbildung zu machen, in allen Berufsschulklassen. Um dies zu schaffen, tauscht sich das Kollegium regelmäßig über Gelingensbedingungen, Stolpersteine und „Learnings“ aus, wie man inzwischen sagt.
gw