Eine sommerliche Reise nach Prag

von | 13. Jun 2018

Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen. Ohne Zweifel können das die 125 Berufsschülerinnen und -schüler, die Ende Mai fünf Schultage in Hamburg-Hammerbrook gegen fünf Tage in Prag, der Hauptstadt Tschechiens, eintauschten.

Schnell wurde allen Beteiligten klar, dass Urlaub etwas anderes ist. Doch schön war es allemal. Mit zwei Bussen startete die nicht zu übersehende Reisegruppe am Montagmorgen in aller Frühe vom Hamburger ZOB. Die fast 10-stündige Fahrt führte uns über Braunschweig, Leipzig und Dresden ins wunderschöne Prag. Angekommen bezogen alle ihre – für eine Klassenreise respektablen – Altbauwohnungen in Zentrum der Stadt. Wer von Ihnen schon ein Mal in Prag gewesen ist, weiß nur zu gut, dass diese Stadt einen vom ersten Moment an in ihren Bann zieht. Zusätzlich begrüßte uns die goldene Stadt an der Moldau mit strahlendem Sonnenschein und zeigte sich die ganze Woche über fast ausschließlich von ihrer sonnigen Seite.

Um möglichst viele Highlights der Stadt sehen zu können, lag ein straffes Programm vor uns. Und so startete bereits unser erster Abend mit einem gemeinsamen Abendessen und einem anschließenden Spaziergang durch das abendliche Prag. Während wir Lehrerinnen und Lehrer uns danach in unsere Unterkünfte zurückzogen, erkundeten unsere Schülerinnen und Schüler das nächtliche Prag.

Die nächsten drei Tage waren gefüllt mit Ausflügen zu Land und zu Wasser, Besichtigungen und Spaziergängen.

Neben einer klassischen Führung durch die Altstadt ging es mit einem Schiff auf die Moldau und im Anschluss in das Jüdische Viertel, in dem wir neben den fünf Synagogen auch den jüdischen Friedhof besichtigten. Ganz nebenbei erhielten wir viele interessante Informationen zu Franz Kafka, dem Prager Frühling, diversen Bauwerken und Baustilen. Unsere drei reizenden Reiseleiterinnen versorgten uns zu jeder Zeit bestens mit Tipps und Tricks und gaben uns auch Empfehlungen für Restaurants und Cafés und schöne Orte außerhalb der Touristen-Hochburgen.

Einige der Schülerinnen und Schüler wagten sich – in der Stadt, in der Fahrräder nicht zum Alltag gehören – auf die Räder und radelten von der Prager Burg hinab in die Stadt. Ca. 30 Kilometer legten die mutigen Radler dabei zurück. Man hört, dass einige Lehrer die Fahrradtour ins Amsterdamer Umland aus den vorherigen Jahren als Kinderspiel dagegen bezeichnen. Aber nichtsdestotrotz kamen alle gesund und munter und auch ein wenig stolz auf sich am Ziel an. Ein Besuch der Staropramen-Brauerei stand ebenfalls auf dem Programm und gab uns einen Einblick in die tschechische Braukunst.

Zusätzlich dazu nutzten wir unsere Klassenreise auch für einen Besuch der Gedenkstätte Theresienstadt. Gemeinsam zuhören, gemeinsam erfahren, gemeinsam ins Gespräch kommen – so lässt sich die 1,5-stündige Führung durch die Gedenkstätte am besten zusammenfassen. Und auch wenn der Besuch und die grausamen Details nur schwer auszuhalten waren, so war der Besuch – da waren sich alle im Nachhinein einig – wichtig.

Viel zu schnell verging die gemeinsame Zeit in dieser tollen Stadt. Mit einem gemeinsamen Abendessen am Donnerstagabend verabschiedeten wir uns von Prag. Am Freitag ging es dann zurück nach Hamburg, welches wir nach sensationellen 8,5 Stunden Busfahrt am späten Nachmittag erreichten. Müde und kaputt waren wir alle, aber auch glücklich und zufrieden. Und als Klasse sind wir jeweils zusammen gewachsen. Das zeigt der Schulalltag seitdem sehr deutlich.

sr

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