Aus dem Maschinenraum der BS32 – wie wir Unterricht entwickeln

von | 20. Feb 2020

Dekobild. Vier Kugeln. Wenn man die äußere gegen die 2. fallen lässt, dann setzt sich die Bewegung lange hin und her fort.

„Social Commerce – wollen wir das unterrichten und wenn ja, in welchem Lernfeld?“

Schweigen im Lehrerteam der BS32, der eine guckt auf seinen Laptop, die andere aufs Smartphone, die Dritte dem Fragensteller direkt in die Augen.  Bis die Diskussion losgeht: In Lernfeld 7 (Online-Marketing), oder doch in Lernfeld 9 (Online-Vertriebskanäle), oder vorher schon, in Lernfeld 6 (Kommunikation mit Kunden), oder als Projekt in Lernfeld 12? Eine klare Antwort darauf gibt es nicht, gibt es nie, es gibt nur die ständige Iteration, das ständige Hinterfragen eigener Entscheidungen, das Ausprobieren und überdenken, die immer wieder aktuelle Frage, welche Lernlogik man als Lehrerteam anstrebt und welche zentralen Erkenntnisse wann den Schülerinnen und Schülern ermöglicht werden sollen.

Hintergrund dieser komplexen Herausforderung ist nicht weniger als die wirkliche Welt, die sich in rasantem Tempo weiterentwickelt, die sich nicht darum kümmert, dass und wie man in Deutschland vor ein paar Jahren – mit Erfolg – versucht hat, die zentralen Herausforderungen im E-Commerce in sogenannte Lernfelder zu gießen, aus denen wir schulintern möglichst praxisnahe Lernsituationen entwickeln. Social Commerce gab es damals schlicht noch nicht, und Social Commerce ist nur ein Beispiel von sehr vielen.

Unterrichtsvorbereitung ist ein Mix

Wir entwickeln und evaluieren unseren E-Commerce-Unterricht in einem Mix aus physischen Treffen – jeden Mittwoch – und einem elektronischen Toolset, das aus WiBeS und zwei weiteren Anwendungen besteht, einer virtuellen Pinnwand, mit der wir Arbeitstreffen vorbereiten und Aufgaben priorisieren, und einem professionellen Kommunikationstool, dass es uns erlaubt, kanalweise sehr spezifisch über einzelne Lernfelder zu kommunizieren.

Gerahmt wird dieses durchaus als agil zu bezeichnende Vorgehen von regelmäßigen Besuchen verschiedener Unternehmen, die im E-Commerce tätig sind – und bei denen wir sehen, dass sie ganz ähnlich arbeiten wie wir. Statt um Unterricht kümmern sie sich um die Weiterentwicklung ihres Geschäfts – zum Beispiel darum, auch endlich ernsthaft im Social Commerce mitzuspielen, denn ohne Zweifel handelt es sich um weit mehr als um einen nur flüchtigen Hype.

Lies auch folgende Beiträge