Man muss aufpassen, wenn man – als Lehrerin, als Lehrer – schon etwas länger erwachsen ist. Wenn man beispielsweise mit Schülerinnen und Schülern über Digitalisierung spricht, hat man selbst eine Entwicklung vor Augen, die von staubigen Leitz-Ordnern über einige Jahre in die Cloud führt, während die … zwanzig Jahre alte Lucy oder der neunzehnjährige Hannes nur Digitalität kennt, in eine bereits digitalisierte Welt quasi hineingeboren wurde; einen Prozess der Digitalisierung sieht Hannes gar nicht und Lucy auch nicht.
Der langen Einleitung kurzer Sinn: Wenn wir in der Schule komplett papierlosen Unterricht projektieren, können wir uns schnell den Kommentar einhandeln: „Papierlos? Ist doch eh alles schon!“ Und doch, Digitalisierung hin oder her: Auch heute noch werden in den Unternehmen und Schulen irrsinnige Mengen Papier verbraucht. Grund genug für uns, das Projekt „Papierloser Unterricht“ zu starten.
Was braucht es dafür?
- Schülerinnen und Schüler mit den viel beschworenen „Endgeräten“, Laptops mit Stifteingabemöglichkeit am besten
- Lehrerinnen und Lehrer, die Lust auf Neues haben
- … und sich zügig und freiwillig fortbilden: Welche Tools eignen sich wofür? Wie kann ich einen unterrichtlichen Workflow digital gut abbilden? Wie stelle ich sicher, dass niemand auf der Strecke bleibt?
- Kommunikation im Lehrerteam und mit den Klassen: Was klappt gut? Wo können wir uns verbessern? Was konkret müssen wir dafür tun?
- Am Ende des Projekts eine gute Auswertung, um die Erkenntnisse in die Breite tragen zu können.
Genau in der Phase befinden wir uns momentan, wir sind am Auswerten der gemachten Erfahrungen. Mit der vorsichtigen Prognose, dass drei der vier Schulkopierer in zwei Jahren vielleicht schon überflüssig sein werden.