Wie sagte Franz Kafka es einst so schön: „Prag lässt nicht los. Dieses Mütterchen hat Krallen“. Und jeder, der bereits die Möglichkeit hatte, diese wunderschöne Stadt zu besuchen, weiß nur zu gut, wovon er sprach.
Vier Berufsschulklassen hatten Anfang Juni 2015 die Chance, sich verzaubern zu lassen von der goldenen Stadt an der Moldau. Fünf Tage inklusive An- und Abreise erscheinen für die Attraktionen, die Prag bietet, einfach zu kurz. Um möglichst viel zu erleben, waren die Tage gefüllt mit den größten Highlights der Stadt. Begonnen wurde natürlich mit einem geführten Stadtrundgang, der auch über die Karlsbrücke führte. Wir vermuten, dass fast jeder Teilnehmer – offen oder auch heimlich – den Tipp der Stadtführerin beherzigte und die Statue des St. Johannes von Nepomuk berührte, was Glück bringen und eine schnelle Rückkehr nach Prag gewährleisten soll.
Neben dem Besuch der Prager Burg und der Erkenntnis, ach da begann der 30-jährige Krieg, besichtigen die Klassen u.a. eine Glasbläserei, konnten den Künstlern über die Schulter schauen und erhielten so ganz nebenbei einen Eindruck davon, welche Bedeutung dort Schutzkleidung und Arbeitssicherheit hat, denn die Schutzkleidung wird zwar von der Glasbläserei gestellt, aber von den wenigsten Mitarbeitern auch getragen. Schnell wurde im Notizbuch der Lehrer vermerkt, dass diese Aspekte doch noch einmal im Lernfeld 6 angesprochen und vor allem richtig gestellt werden sollten.
Der Besuch einer Berufsbildenden Schule gab den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeiten, Unterschiede und Ähnlichkeiten des deutschen und tschechischen Berufsschulsystems kennenzulernen.
Auch schlimme Kapitel der Geschichte erfuhren die Schülerinnen und Schüler bei einem Besuch der Gedenkstätte Theresienstadt. Und ein jeder war in dieser Zeit sicherlich glücklich, diese schier unaushaltbaren Berichte gemeinsam zu tragen. Der Besuch, so sind sich alle einig, war richtig und wichtig.
Zur Stärkung der Klassengemeinschaft wurde natürlich – und es wäre vermessen, das hier zu verschweigen – auch das kulinarische Angebot, welches Prag bietet, ausprobiert und erkundet.
Glücklich und zufrieden verließen die Klassen schweren Herzens die Stadt an der Moldau, einige gewiss mit dem Wunsch, bald wiederzukommen in die goldene Stadt. Bis dahin nutzen alle die Erinnerungen daran, die im Schulalltag und in den Klassen noch lange nachwirken werden.
sr